Die regionale Herkunft von Lebensmitteln spielt für Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend eine wichtige Rolle. Auch bei Spargel und Erdbeeren ist dieser Trend zu beobachten. Vor allem zu Beginn der Erntesaison, wenn der Preis für regionale Waren aufgrund der noch geringen Erntemengen relativ hoch ist, ist das Betrugspotential theoretisch hoch, günstigere ausländische Ware als regionale Ware zu verkaufen. Ziel der Lebensmittelüberwachung ist es daher, sowohl die Verbraucher als auch die redlichen Erzeuger vor irreführenden Angaben bezüglich „regional“ beworbenen Lebensmitteln zu schützen.
In 2021 wurden in zehn Landkreisen Referenzproben bei Erzeugern von Spargel und Erdbeeren direkt vom Feld in Zusammenarbeit mit den zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden erhoben. Zudem erfolgte die Probenahme von Planproben mit regionaler Auslobung an Spargelständen, Märkten oder im Handel durch die zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden. Die Proben wurden mittels Stabilisotopenmassenspektrometrie am CVUA Freiburg untersucht. Anhand von insgesamt 36 Referenzproben wurde die ausgelobte Herkunft von insgesamt 91 Planproben beurteilt. Erfreulicherweise ergaben sich bei den untersuchten Proben keine Auffälligkeiten.
Zusätzlich führte das LKL BW zusammen mit den zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden Kontrollen in drei Betrieben durch, die mit Spargel handelten. Dabei wurden die Rückverfolgbarkeit im Betrieb sowie der Verlauf der Warenströme anhand von Lieferscheinen überprüft. In einem der kontrollierten Betriebe hat eine Kantine regionalen Spargel bestellt, der Spargelhof lieferte jedoch stattdessen italienischen Spargel aus. Die Kantine wurde nicht über die tatsächliche Herkunft der Ware informiert. Von der zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörde wurde ein Verstoß gegen die lebensmittelrechtlichen Vorgaben zum Täuschungsschutz festgestellt.